DFG-Projekt "Titandioxid-Nanopartikeln in barrieregestörter Haut"
Untersuchungen zur Eindringtiefe und Toxizität von Titandioxid-Nanopartikeln in barrieregestörter Haut nach UV-Exposition
Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Maus-Friedrichs / Prof. Dr. med. Steffen Emmert
Förderzeitraum: 01/2023 – 12/2025
Förderstelle: DFG
Bearbeiter: M. Sc. Maria Eleni Katsanou
Die photokatalytische Aktivität von Titandioxid-Nanopartikel führt unter UV-Bestrahlung in Anwesenheit von Wasser zur Bildung erbgutschädigender reaktiver Sauerstoffspezies (ROS). Titandioxid-Nanopartikel kommen in Kosmetika und Sonnencremes zur Anwendung. Während sie bei gesunder Haut die Hautbarriere nicht durchdringen, können sie bei Erkrankungen, die die natürliche Barrierefunktion der Haut einschränken, möglicherweise die äußerste Schicht der Epidermis (Stratum corneum) durchdringen und in lebende Schichten der Haut gelangen. Es steht zu befürchten, dass, sobald auch nur geringe Mengen an photokatalytisch aktiven Partikeln lebendes Gewebe erreichen, sich insbesondere unter UV-Bestrahlung aggressive ROS bilden. Diese können dann die Zellen und das Erbgut in den tieferen Hautschichten schädigen und damit das Hautkrebsrisiko erhöhen. Während umfangreiche Studien gezeigt haben, dass Sonnencremes, die nanoskalige Titandioxid-Partikel enthalten, auf gesunder, unbeschädigter Haut sicher angewandt werden können, ist die sichere Anwendung bei krankheitsbedingt geschädigter Haut oder bei durch Sonnenbrand, Wind, Salzwasser oder Sand beanspruchter Haut noch ungeklärt. Folglich ist es das Ziel dieses Projekts, einen Beitrag zur Abschätzung der Gefährdung zu leisten, die von Sonnencreme und kosmetischen Produkten mit Titandioxid-Nanopartikel für Patienten mit barrieregestörter Haut ausgeht.